EM 2008

Freitag, 7. September 2007

When All Else Fails, Try Wales.

Die Überschrift entstammt Christopher Logues Gedicht To A Friend in Search of Rural Seclusion und um der Wahrheit genüge zu tun: Sie ist das Gedicht. Das ganze Gedicht.

Ein guter Rat, allerdings nicht unbedingt für die deutsche Nationalmannschaft, bei der in den letzten Monaten wenig fehlgeschlagen ist. Vielleicht wäre es eher ein Rat für Englands Steve McClaren, der zurzeit vermutlich lieber die Abgeschiedenheit walisischer Dörfer vorziehen würde.

Dörfer, die so wunderschöne Namen tragen wie Cwmfrwdd, Eglwyswrw oder Llanuwchllyn (auf Josef Bayers Website über walisische Sprache kann man sich die Namen übrigens vorsprechen lassen) und deren gemeinsame Flagge die schönste in Europa ist.

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Ein Freund, den ich dafür sehr beneidet habe, hatte diese Flagge im Büro hängen. Es gibt sie aber auch auf Kaffeebechern, falls also mal jemand nach Wales kommt, findet er dort ein passendes Geschenk für mich.

Mit Fußball hat das alles natürlich kaum etwas zu tun. Aber die Waliser haben es auch eher mit Rugby. So spielen sie im großen und ganzen auch Fußball, haben sich damit aber durchaus Respekt erworben. Drachen halt.

Freitag, 23. März 2007

Amerikaner in Prag

Amerikaner gelten im allgemeinen als ungebildetete Trottel. Nicht so sehr, weil sie Fußball für einen Mädchensport halten. Als Beleg gilt vielmehr ihre politische Ahnungslosigkeit, manifestiert in der Antwort auf die Frage:

"Wie heißt der deutsche Bundeskanzler/die deutsche Bundeskanzlerin?"

Die meisten US-Bürger, so die Vorstellung, antworten auf diese Frage entweder mit einem verlegenen Achselzucken und einem freundlichen Lächeln oder entgegnen im Brustton der Überzeugung: "Helmut Kohl!"

Uns Deutschen könnte so etwas nicht passieren. Wir wissen selbstverständlich wie die Regierungschefs unserer direkten Nachbarstaaten heißen, z.B. der Ministerpräsident unserers morgigen Gegners in der EM-Qualifikation. Der Regierungschef von Tschechien heißt ... (Und jetzt nicht heimlich irgendwo nachgucken!)

Donnerstag, 16. November 2006

Erfolg durch Schönheit

14 Siege, 2 Unentschieden, 2 Niederlagen stehen für die deutsche Nationalmannschaft im Jahr 2006 zu Buche.

Selbst wenn man sich die WM-Euphorie wegdenkt, ist dies eine beeindruckende Bilanz (die beste einer deutschen Nationalmannschaft überhaupt), trotz des letztlich unbefriedigenden 1-1 im gestrigen Spiel gegen Zypern. Die einzige Mannschaft, die das deutsche Team dieses Jahr überhaupt schlagen konnte, war übrigens der Weltmeister.

Besonders erfreulich, dass diese Bilanz mit einer klaren sportlichen Linie erreicht wurde und trotz mancher schwächerer Spiele (insbesondere im 1. Halbjahr) mit attraktivem, schnellem, offensiven Fußball.

Bedenklich, dass außer Werder Bremen niemand in der Bundesliga aus diesem Erfolg Lehren zieht.

Donnerstag, 12. Oktober 2006

Gute Bergheimer Schule

"Ey, wenn mir einer was zu sagen hat, dann soll er zu mir kommen!"

Mit diesen Worten reagierte Lukas Podolski gestern im ARD-Interview auf die Kritik, die er nach seiner roten Karte gegen Georgien von verschiedenen Seiten einstecken musste.

Falls noch irgendwer im Land nicht wusste, in was für einem Städtchen Lukas Podolski groß geworden ist, jetzt sollte es ihm klar sein. In Bergheim werden die Dinge direkt geregelt. Von Mann zu Mann.

Wo sein Vereinstrainer Felix Magath herkommt, erschließt sich in seinen Interviews nicht immer. Zuletzt hat der Trainer des FC Bayern beklagt, dass Podolskis gute Leistungen immer dem Nationaltrainer, die schlechten aber ihm zugeschrieben würden.

Was möglicherweise damit zu tun hat, dass Podolski in der Nationalmannschaft besser spielt, als im Verein. Oder vielleicht auch damit, dass die Nationalmannschaft generell besser und attraktiver spielt als der FC Bayern (und der Rest der Liga).

Spaß in der Quäli

Hach, was wurde nach der Weltmeisterschaft im Sommer geunkt! Ein trister Herbst stünde uns und der Nationalmannschaft nun bevor. Keine Fußballfeste, sondern trübe, uninspirierte Grottenkicks würden unser Alltag sein.

So wie gestern die erste Halbzeit gegen die natürlich bärenstarken Slowaken (ein echter Prüfstein!). Langweiliges Quergeschiebe, null Torchancen, eine wacklige Abwehr ohne Zusammenhalt, ein ideenloses Mittelfeld und Stürmer, die komplett in der Luft hingen. Einfach ein schreckliches Spiel.

Das vielleicht beste an der aktuellen Nationalmannschaft unter Löw ist die Tatsache, dass sie sich von dieser scheinbar tiefsitzenden Sehnsucht nach deprimierender Tristesse nicht im geringsten anstecken lässt und stattdessen die Slowakei in einem über weite Strecken beeindruckenden Spiel mit 4:1 abfertigt.

Mittwoch, 11. Oktober 2006

Wie gut ist der deutsche Nachwuchs?

Nachdem die deutsche U20 bereits die Qualifikation zur WM verpasst hat, musste sich gestern Abend auch die deutsche U21-Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation gegen England geschlagen geben.

Dieses Ausscheiden muss sicher nicht als Katastrophe für den deutschen Fußball gewertet werden, bietet aber doch den ein oder anderen Hinweis, wo die Defizite in der deutschen Nachwuchsarbeit liegen könnten.

Dabei sollte allerdings nicht vergessen werden, dass Dieter Eilts mit den Verletzen Matip, Helmes, Nando Rafael (und dem Langzeitverletzte Lukas Sinkiewicz), sowie dem zur A-Nationalmannschaft abgestellten Trochowski fast die halbe Mannschaft ersetzen musste. Nachdem er in den vergangenen Monaten mit Podolski, Mertesacker, Odonkor, Jansen, Lahm schon einmal eine halbe Mannschaft an die A-Nationalmannschaft verloren hatte.

Die individuelle Klasse einzelner Spieler dieser Jahrgänge steht also außer Frage. Als Mannschaft jedoch erwiesen sich die Engländer gestern als taktisch cleverer wie ihre deutschen Altersgenossen. Und der Nachwuchs aus der Premier League war deutlich schneller. Gedanklich und körperlich.

An beidem - taktischem Geschick und Mannschaftsspiel, sowie Schnelligkeit - gilt es zu arbeiten und das nicht nur beim DFB. Sondern vorrangig in der Jugendarbeit der deutschen Profivereine.

Montag, 9. Oktober 2006

Die kleine Diva

Eigentlich war das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Georgien ein schöner Beleg, dass Offensivspiel wenig mit der Qualität, Anzahl oder Form der eingesetzten Stürmer zu tun hat, sondern mit dem Auftreten der gesamten Mannschaft: "Offensiv ist wie machen in Platz."

Stürmer Nummer 1 Mike Hanke bestätigte den Eindruck, den ich bei seinem letzten Auftritt in Köln gewonnen habe: Der Mann hat ein Riesentalent, beste Chancen auf kurioseste Weise zu versemmeln.

Stürmer Nummer 2 Lukas Podolski ist ohne Frage ein Klassefußballer, aber seine Rote Karte nicht unbedingt überraschend. Wer Podolski öfter sieht, weiß, dass der junge Mann gerne einmal zurückzickt, wenn er sich unfair behandelt fühlt. Am Samstag hat er kurz ausgetreten, in Köln ist ihm auch schon einmal die Hand ausgerutscht und im Gesicht des Gegenspielers gelandet.
Allerdings dürfte Podolski zu den meist gefoulten Spielern auf dem Platz gehören und es haben sich auch schon größere Fußballer zu hirnrissigeren Aktionen hinreißen lassen.

Donnerstag, 7. September 2006

Das nächste Spiel ist immer das schwerste

oder Bonjour Tristesse

Die Aussage Das nächste Spiel ist immer das schwerste (der ebenso wahr wie nichtssagend ist) wird er gerne gebraucht, wenn es Grund zur Freude gibt. Hauptsächlich, um diese Freude zu zerstören. Nach der WM schallte es aus allen Ecken:

Die EM-Qualifikation wird ein ganz anderes Kaliber! Harte Brocken, triste Stadien! Seid gewarnt, Ihr Narren!

Vor dem Schweden-Spiel warnten die Propheten der Tristesse: Schweden wird ganz anders auftreten als bei der WM. Man bekam den Eindruck, als wären die Schweden nach dem Ausscheiden im Achtelfinale groß wie Giraffen geworden, breit wie Elefanten, flink wie die Wiesel und ballgewandt wie Seehunde. Nach einer Viertelstunde waren diese Monsterschweden erledigt.

Aber! Obacht, Ihr Ahnungslosen! Das nächste Spiel ist immer das schwerste! Jetzt sollte Irland kommen! Ein unbequemer Gegner in der grauen und langweiligen EM-Qualifikation. Premier-League-erfahrene Vollblutfußballer mit großem Kämpferherz! Ein ganz anderes Kaliber als die schwachen Schweden.

Nun gut, die Iren kämpften, waren vor dem gegnerischen Tor aber weitgehend harmlos und verloren verdient mit 1:0. Übrigens vor einer durchaus lautstarken Kulisse.

Aber! Gegen San Marino kannst Du nur verlieren! Wie bitteschön soll sich eine Mannschaft auf so einen Gegner einstellen? Das kann gar nicht gutgehen! Sicher wird es ein mühevoller zusammengestoppelter Sieg. Schließlich ist das nächste Spiel immer das schwerste. Guter Witz!

Jetzt wird allenthalben vor der Slowakei gewarnt!

Die Slowaken sind ein härterer Brocken als die Iren (und die Spieler von San Marino sowieso). Außerdem ist es ein Auswärtsspiel! Im tristen Bratislava! Ob die Mannschaft dem gewachsen ist? Wohl kaum.

Wißt Ihr was? Das Spiel in der Slowakei kann tatsächlich verloren gehen. Die entscheidende Frage ist aber: na und? Wenn die, die es schon vorher immer gewusst haben, danach die Klappe halten, schaffen wir die EM-Qualifikation trotzdem.

Mich erinnert das immer an Sätze, die ich als Kinds gehört habe, das beliebte Warte bis Papa/Mama nach Hause kommt oder das noch verbreitetere Auch für Dich kommt noch der Ernst des Lebens. Sätze, die in erster Linie darauf abzielten, jemand anderem den Spaß zu nehmen. Sätze, deren immanente Drohung sich grundsätzlich als falsch erwies. Papa/Mama waren keine Rachegötter und der Ernst des Lebens macht an den meisten Tagen großen Spaß.

Mittwoch, 6. September 2006

San Marino darf mitspielen

Arsenals Coach Arsene Wenger hat sich über die seiner Ansicht nach überflüssigen EM-Qualifikationsspiele am vergangenen Wochenende beschwert, Begegnungen gegen Fußballzwerge wie Andorra und Liechtenstein seien für Spieler und Fans ohne Wert.

Wer sich den aufgeblähten Terminplan der Qualifikation mit ihren 7er-Gruppen anschaut, kann Wengers Einwand verstehen.

Andererseits: Gerade diese David-gegen-Goliath-Spiele tragen zum Reiz des Spiels bei. Wer sich anschaut, wie sich die Niederländer gegen Luxemburg zu einem 1:0 stümpern, und Weltmeister Italien gegen Litauen zu Hause nur unentschieden spielt, empfindet eine gewisse Schadenfreude und diesen Euch-gehts-auch-nicht-besser-Schauer, wenn er sich an Spiele z.B. in Island zurückerinnert.

Aber viel wichtiger: Welcher Amateur- oder sogar nur Bunte-Liga-Kicker träumt nicht davon, einmal im Länderspiel gegen den Weltmeister anzutreten?

Die Spieler von San Marino, Andorra oder Liechtenstein sind die Stellvertreter all dieser Kicker und erinnern uns und die hochbezahlten Profis daran, worum es beim Fußball wirklich geht. Ums Spiel (oder den wahren Fußball).

Deshalb darf San Marino nicht nur mitspielen und heute Abend sein Glück gegen Deutschland versuchen. Deshalb muss San Marino mitspielen.

Mittwoch, 16. August 2006

99%

Der ehemalige schwedische Hochsprungweltrekordler Patrik Sjöberg ist bei einer kleinen ausufernden Party während der gerade zu Ende gegangenen Leichtathletik -EM in Göteborg beim Kokain schnupfen erwischt worden.

In einer Pressemitteilung hat er anschließend die Welt wissen lassen, er habe die Einnahme des Kokains "zu 99 Prozent" abgelehnt.

Das Fußballspiel seiner Landsmannen gegen Deutschland heute Abend werde ich zu 99 Prozent gucken. Der Rest albert mit dem Patenkind rum und lässt sich anschließend bekochen.

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