Bayern im Viertelfinale
Wow! Bayerns Trainer Felix Magath hat gestern eine Meisterleistung gezeigt. Gleich drei der vier Mailänder Tore hat er nach dem Spiel für irregulär erklärt und sich auch von dem verdutzten SAT-1-Reporter Oliver Welke nicht beirren lassen. Weil auch der Elfmeter im Hinspiel nie hätte gegeben werden dürfen, zumindest in der Welt aus Sicht des Felix Magath, ergibt sich dieses Endergebnis:
FC BAYERN MÜNCHEN - AC Mailand 1:0, 1:1
Die Mannschaft in Kapiteln hat das Viertelfinale erreicht.
Magaths Leistung stellt selbst Kaiserslauterer Schiedsrichter-Lamento in den Schatten. Dafür gebührt ihm Respekt!
Allerdings ist dem FC Bayern im speziellen und dem deutschen Fußball im allgemeinen zu wünschen, dass die Verantwortlichen in den Vereinen Magaths Weltbild nicht teilen. Zu eklatant waren in den vergangenen Tagen die Unterschiede zwischen deutschen und italienischen Teams.
Auch Werder Bremen, fußballerisch weiter als im Jahr zuvor, fehlte die Klasse, um gegen Turin ins Viertelfinale einzuziehen. Egal ob man allein Tim Wieses eitler Show-Einlage oder zwei Heimgegentoren im Hinspiel die Schuld gibt.
Vermutlich jedoch zieht sich die Bundesliga (und der FC Bayern) auf die Position zurück, dass es an Geld mangelt im Vergleich mit den großen Ligen Europas. Doch daran liegt es wenn überhaupt nur zum Teil.
Der FC Bayern bezeichnet sich selber gerne als der finanziell gesündeste Verein Europas. Ausgeschieden sind die Münchener dennoch. Ebenso wie die beiden reichsten Clubs des Kontinents, Real Madrid und Manchester United und das Spielzeug des Ölmilliardärs Abramovich, der FC Chelsea. Dafür haben in den vergangenen Jahren der FC Porto und der FC Liverpool mit geringeren Etats als die Genannten die Champions League gewonnen. Es geht also weniger um Geld, sondern darum, was ein Verein damit macht.
Noch deutlicher wird das bei einem Blick auf den UEFA-Pokal. In den vergangenen fünf Jahren scheiterten die deutschen Vertreter dort selten an Gegnern aus den großen europäischen Ligen. Als zu stark erwiesen sich u.a.
Rapid Bukarest (Rumänien, gegen Hertha, 16-Finale 2005/2006)
CSKA Sofia (Bulgarien, gegen Bayer Leverkusen, 1.Runde 2005/2006)
Standard Lüttich (Belgien, gegen den VfL Bochum, 1. Runde 2004/2005)
Shaktar Donezk (Ukraine, gegen Schalke 04, 16.-Finale 2004/2005)
Groclin Dyskobolia (Polen, gegen Hertha, 1. Runde 2003/2004)
FK Teplice (Tschechien, gegen den FCK, 1. Runde, 2003/2004)
Bröndby Kopenhagen (Dänemark, gegen Schalke 04, 2. Runde 2003/2004)
Wisla Krakau (Polen, gegen Schalke 04, 3. Runde 2002/2003)
Vitesse Arnheim (Niederlande, gegen Werder Bremen, 2. Runde 2002/2003).
Insgesamt schieden von den 18 Bundesligateilnehmern der vergangenen fünf Jahre nur drei gegen Mannschaften aus den Top-Ligen Englands, Spaniens und Italiens aus, drei weitere scheiterten an Mannschaften aus Frankreich und den Niederlanden, 12 (!) verabschiedeten sich gegen Mannschaften sogenannter kleiner Ligen. Keine erreichte auch nur das Achtelfinale.
Falls nun einer meiner Leser den Völlerschen Reflex des "Es gibt keine kleinen Mannschaften mehr. Auch die können Fußball spielen" rauslassen möchte:
Ja. Die schon. Genau das ist das Problem.
Die wichtigen Fragen des deutschen Fußballs drehen sich nämlich nicht um Geld oder den Wohnsitz des Bundestrainers, sondern darum, wie die Bundesliga (Management, Trainer, Spieler) fußballerisch den Anschluss zum europäischen Ausland wieder herstellen möchte: konditionell, spielerisch und taktisch.
FC BAYERN MÜNCHEN - AC Mailand 1:0, 1:1
Die Mannschaft in Kapiteln hat das Viertelfinale erreicht.
Magaths Leistung stellt selbst Kaiserslauterer Schiedsrichter-Lamento in den Schatten. Dafür gebührt ihm Respekt!
Allerdings ist dem FC Bayern im speziellen und dem deutschen Fußball im allgemeinen zu wünschen, dass die Verantwortlichen in den Vereinen Magaths Weltbild nicht teilen. Zu eklatant waren in den vergangenen Tagen die Unterschiede zwischen deutschen und italienischen Teams.
Auch Werder Bremen, fußballerisch weiter als im Jahr zuvor, fehlte die Klasse, um gegen Turin ins Viertelfinale einzuziehen. Egal ob man allein Tim Wieses eitler Show-Einlage oder zwei Heimgegentoren im Hinspiel die Schuld gibt.
Vermutlich jedoch zieht sich die Bundesliga (und der FC Bayern) auf die Position zurück, dass es an Geld mangelt im Vergleich mit den großen Ligen Europas. Doch daran liegt es wenn überhaupt nur zum Teil.
Der FC Bayern bezeichnet sich selber gerne als der finanziell gesündeste Verein Europas. Ausgeschieden sind die Münchener dennoch. Ebenso wie die beiden reichsten Clubs des Kontinents, Real Madrid und Manchester United und das Spielzeug des Ölmilliardärs Abramovich, der FC Chelsea. Dafür haben in den vergangenen Jahren der FC Porto und der FC Liverpool mit geringeren Etats als die Genannten die Champions League gewonnen. Es geht also weniger um Geld, sondern darum, was ein Verein damit macht.
Noch deutlicher wird das bei einem Blick auf den UEFA-Pokal. In den vergangenen fünf Jahren scheiterten die deutschen Vertreter dort selten an Gegnern aus den großen europäischen Ligen. Als zu stark erwiesen sich u.a.
Rapid Bukarest (Rumänien, gegen Hertha, 16-Finale 2005/2006)
CSKA Sofia (Bulgarien, gegen Bayer Leverkusen, 1.Runde 2005/2006)
Standard Lüttich (Belgien, gegen den VfL Bochum, 1. Runde 2004/2005)
Shaktar Donezk (Ukraine, gegen Schalke 04, 16.-Finale 2004/2005)
Groclin Dyskobolia (Polen, gegen Hertha, 1. Runde 2003/2004)
FK Teplice (Tschechien, gegen den FCK, 1. Runde, 2003/2004)
Bröndby Kopenhagen (Dänemark, gegen Schalke 04, 2. Runde 2003/2004)
Wisla Krakau (Polen, gegen Schalke 04, 3. Runde 2002/2003)
Vitesse Arnheim (Niederlande, gegen Werder Bremen, 2. Runde 2002/2003).
Insgesamt schieden von den 18 Bundesligateilnehmern der vergangenen fünf Jahre nur drei gegen Mannschaften aus den Top-Ligen Englands, Spaniens und Italiens aus, drei weitere scheiterten an Mannschaften aus Frankreich und den Niederlanden, 12 (!) verabschiedeten sich gegen Mannschaften sogenannter kleiner Ligen. Keine erreichte auch nur das Achtelfinale.
Falls nun einer meiner Leser den Völlerschen Reflex des "Es gibt keine kleinen Mannschaften mehr. Auch die können Fußball spielen" rauslassen möchte:
Ja. Die schon. Genau das ist das Problem.
Die wichtigen Fragen des deutschen Fußballs drehen sich nämlich nicht um Geld oder den Wohnsitz des Bundestrainers, sondern darum, wie die Bundesliga (Management, Trainer, Spieler) fußballerisch den Anschluss zum europäischen Ausland wieder herstellen möchte: konditionell, spielerisch und taktisch.
Suedtribuene - 9. Mär, 11:59