Montag, 31. Oktober 2005

Die Schule der Diplomatie - mit Uwe Rapolder

"Der Elfmeter war eine Frechheit. Was denkt sich so ein Mann, wenn er ein Spiel in der Form entscheidet? Kommt er sich dabei wichtig vor? Ich habe überhaupt keine Lust mehr, mit Herrn Fleischer überhaupt noch zu reden."

FC-Trainer Uwe Rapolder nachdem Schiedsrichter Dr. Fleischer in der Schlussminute des Spiels 1.FC Köln gegen den 1.FC Kaiserlautern einen unberechtigten Elfmeter gegen seine Mannschaft gepfiffen hat und Köln das Spiel 2:3 verlor.

"Man muss sehen, dass es verschiedene Körperteile gibt. Es gibt Arme und Beine. Das muss man unterscheiden können."

Derselbe Uwe Rapolder nachdem Schiedsrichter Lutz Wagner in der Schlussminute des Spiels 1.FC Köln gegen Bayern München einen berechtigten Handelfmeter für seine Mannschaft nicht gegeben hat und Köln das Spiel mit 1:2 verlor.

Wenn der DFB und sein Schiedsrichter-Obmann so knorke sind, wie sie manchmal in der Öffentlichkeit rüberkommen, werden sie dennoch gegen Rapolder ermitteln. Wegen Lächerlichmachen des Schiedsrichter oder so.

Ich finde aber, der Mann macht Fortschritte. Sowohl was rheinischen Frohsinn, als auch was Diplomatie angeht.

Ein paar Eindrücke vom Spiel

Auch wenn schon das ein oder andere diskutiert wird, noch ein paar Anmerkungen zum Spiel.

Der FC kehrte am Samstag taktisch zum 3-3-3-1 zurück. Sinkiewicz, Schlicke und Alpay bildeten eine Dreierkette in der Abwehr, aus der besonders der Türke ein Lob verdient hat. Wenn es, wie behauptet, atmosphärische Störungen zwischen ihm und Trainer und Mannschaftskollegen gibt, dann hat das auf seine Spielweise und Motivation keinen Einfluss.

Vor der Abwehr agierte Marvin Matip zentral im defensiven Mittelfeld und machte seine Sache nach nervösem Beginn sehr ordentlich. Besser zumindest als Schindzielorz, Grammozis und Sinkala in den letzten Begegnungen. Mehr davon!
Die defensiven Außen im Mittelfeld wurden von Lell und Rahn besetzt, die je nach Spielsituation in die hintere Abwehrreihe einrückten, um drohende Lücken zu schließen. Rahn war dabei der große Schwachpunkt im Defensivverbund.

Vor dieser Reihe verteilten sich nicht ganz auf einer Linie Mokthari zentral, Streit rechts und Podolski halblinks als hängende Spitze. Einzige echte Spitze der sehr bewegliche Matthias Scherz.

Bayern fast in Bestbesetzung und in der vertrauten Raute begann druckvoll und erspielte sich in der Anfangsviertelstunde die klar besseren Chancen. Es fehlte ihnen jedoch an letzter Konsequenz und vor allem Konzentration. Viele Flüchtigkeitsfehler (vor allem von Deisler und Schweinsteiger) brachten den FC mehr ins Spiel und ermöglichten Scherz im dritten Versuch den erfolgreichen Abschluss.

Ze Roberto brachte (kalkuliert?) unnötige Hektik und Aggressivität ins Spiel, aber spielerisch boten die Bayern bis zur Pause wenig. Ein ums andere Mal versuchten sie die Kölner Deckung mit hohen Diagonalbällen auszuhebeln. Ohne großen Erfolg. Mehr Varianten fielen ihnen nicht ein oder scheiterten an individuellen Fehlern.

Nach dem Wechsel agierten sie druckvoller, ihre Stürmer Maakay und der zur Halbzeit eingewechselte Pizarro waren allerdings harmlos. So mussten zwei Standardsituation her, von denen vor allem die Freistoßvariante mit dem sich nach vorne schleichenden Lucio intelligent war. Lucio geht nach Ausführung des Freistoßes nach vorne, steht genau da, wohin Abwehrspieler solche Situationen gerne klären und baut darauf, dass der Ball im Getümmel von einem gegnerischen Spieler bei ihm landet.

Im folgenden beharkten sich beide Mannschaften engagiert im Mittelfeld und den ersten FC-Spielern (Rahn und Matip) ging die Puste aus. Aber es war die bereits erwähnte Ecke, die die Entscheidung zugunsten der Münchner brachte.

Fazit:
1. Der FC spielt engagiert, erarbeitet sich aber zu wenig Chancen, um das Spiel zu seinen Gunsten entscheiden zu können (und die Entscheidungen des Lutz Wagner auszugleichen). Hier sei mal wieder auf Podolskis Leistung verwiesen. Bis auf ein paar hübsche Kombinationen mit Albert Streit gegen Ende des Spiels war das wieder nix. Und damit fehlt in der Offensive eine ganz wichtige Anspielstation.
2. Den Bayern ist zu wünschen, dass das am Samstag spielerisch unter ihrem normalen Niveau war. Andernfalls werden sie sich insbesondere in der Champions League noch sehr schwer tun.
3. Meine Stimme ist immer noch ramponiert.

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