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Suedtribuene - 12. Okt, 20:15
In der Winterpause 2003/2004 wechselte Markus Feulner mit den Vorschusslorbereeren, mit denen Bayern München die Jugendspieler, die sie zum Verkauf anbieten, immer anpreisen, zum 1.FC Köln. Er galt als eine der großen deutschen Hoffnungen im Mittelfeld. Erste Irritationen kamen unter den Fans auf, weil der Verein ihn als Offensivspieler angekündigt hatte, er seine Rolle aber eher im defensiven Mittelfeld sah.
In den ersten Spielen kam er mit beidem nicht zurecht und im Stadion machte der Verdacht die Runde, mal wieder eines dieser verkorksten deutschen Talente gekauft zu haben - einen Spieler wie Markus Kreuz oder den legendären Marco Reich oder auch die (ex)-Frankfurter Nico Frommer und Jermaine Jones.
Dann kam Huub Stevens und alles wurde noch viel schlimmer für Markus Feulner. Mit der Brachialpsychologie des Niederländers kam Feulner (ebenso wie Christian Lell) überhaupt nicht zurecht und fand sich rasch im Regionalligateam des FC wieder.
In der Vorbereitung unter Uwe Rapolder tat sich Feulner ebenfalls schwer. Seinem Traum, im defensiven Mittelfeld eine tragende Rolle zu spielen, schob Rapolder rasch einen Riegel vor. Zu schwach in der Balleroberung, urteilte der Trainer.
Die offensive Position hinter den Spitzen aber war für Lukas Podolski reserviert, der zu der Zeit noch im wohlverdienten Post-Confed-Cup-Urlaub weilte.
Auch wenn es keine Schande ist, Ersatzmann hinter Podolski zu sein, für Feulner war das zu wenig.
Aber manchmal ist das Pech des einen das Glück des anderen. Auf der linken offensiven Seite spielte der junge Patrick Helmes, Rückkehrer von den Sportfreunden Siegen, eine überragende Vorbereitung und galt als der kommende Nachwuchsstar im Team. Dann brach Helmes körperlich ein, wie das manchen Spielern geht, wenn sie den Sprung von der Regionalliga in die Bundesliga machen sollen. Die Vorbereitung war zu hart für den ohne Frage talentierten Jungen. Als ihm dann noch die 35.000-Zuschauer-Kulisse beim Testpiel gegen Fenerbahce Istanbul die Fassung raubte, war Helmes aus der Mannschaft raus und Feulner auf der ungewohnten linken Offensivseite wieder drin.
Der Ex-Münchner nutzte seine Chance. Gerade zu Beginn der Saison lieferte er hervorragende Leistungen. Nur schwer vom Ball zu trennen, durchsetzungsstark, mit Zug zum Tor erarbeitete er sich Chancen und hatte obendrein ein Auge für den Mitspieler. Endlich, endlich war Markus Feulner in der Mannschaft des 1.FC Köln angekommen.
Gestern hat er sich im Training das vordere Kreuzband gerissen und fällt vermutlich 6 Monate aus.
Suedtribuene - 12. Okt, 15:01