Freitag, 23. September 2005

Sonntagnachmittag kommt Tante Hertha zu Besuch

und ich weiß nicht so recht, was ich von ihr erwarten soll.

Die alte Dame war in den letzten Wochen ja ein wenig tüddelig und tüddelige alte Damen bringen gerne mal größere Geschenke mit.
Nicht wie Tante Käthe am Mittwochabend! Fast die ganze Zeit haben wir für die Unterhaltung gesorgt, aber die schönen Punkte hat die böse Tante behalten!

Auf der anderen Seite ist Tante Hertha ein schwieriger Charakter. Zwar ist sie eine grundsolide Bundesligatante, zu gern wäre sie aber auf Augenhöhe mit Onkel Franz aus München. Schafft sie aber nicht, deswegen ist sie oft sehr aggressiv. Das wirkt dann wie gewollt, aber nicht gekonnt und ziemlich großmäulig. Damit ist sie eine blendende Vertreterin der Theorie, dass sich eine Stadt in ihrem Verein wiederspiegelt:
Auch Berlin wäre gerne mehr, als es ist. Berlin wäre gerne New York, ist aber nur eine preußische Variante von Warschau.

Sportfreunde Siegen

Die Sportfreunde Siegen haben sich bisher meiner Aufmerksamkeit weitgehend entziehen können. Obwohl ich dort ein Semester studiert habe und sie einen hübschen Vereinsnamen haben (natürlich kein Vergleich zu den Namen, mit denen englische Clubgründer ihre Vereine schmücken: Sheffield Wednesday, Nottingham Forrest, West Bromwich Albion).
Klar, ich habe mitbekommen, dass die Sportfreunde in den vergangenen Jahren in der Regionalliga eine gute Rolle gespielt haben. Unseren Nachwuchsstürmer Patrick Helmes haben sie dort großgezogen. Nachdem er in der B-Jugend des FC aussortiert wurde, weil er zu klein war, ist er in der guten Siegerländer Landluft erst einmal 15cm gewachsen, hat im vergangenen Jahr eine klasse Saison gespielt und am Mittwoch gegen Leverkusen nach nicht einmal 30 Bundesligaminuten sein erstes Tor für den 1.FC Köln erzielt.
Gestern hieß mein Abendprogramm Bloggen, Bügeln, 2.Liga gucken. Ein gutes, engagiert geführtes Zweitligaspiel übrigens - zwischen den Sportfreunden und Bundesligaabsteiger Hansa Rostock. Was mich jedoch mehr beeindruckte als das Spiel war der Siegener Torhüter Adnan Masic. Nicht nur Stürmer wachsen in der Siegener Landluft zu erstaunlicher Größe heran. Dieser Masic ist 1,93m groß und grob geschätzt 1,20m breit. Die Siegener Fans nennen ihn Conan. Das ist eine Verniedlichung. Dieser Mann sieht mit wilder Mähne und Stirnband aus wie Conans großer, böser Bruder. So benimmt er sich auch in seinem Strafraum. Ohne Rücksicht auf Freund oder Feind springt er darin herum, puscht sich, die Mannschaft, die Fans mit Gesten und Gebrüll und ist trotz seiner Masse beeindruckend reaktionsschnell auf der Linie. Ein klasse Torhüter! Um die Dimensionen zu verdeutlichen: Wenn Adnan Masic ein Gorilla wäre, wäre Oliver Kahn ein Lemurenäffchen.

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