Die Interview-Techniken des DSF hatte ich zwar schon einmal
zwischen. Aber man kann schlechten Sportjournalismus nicht oft genug kritisieren. Denn das DSF spielt nicht nur "Such den Schuldigen", sondern auch dieses Spiel:
Der DSF-Reporter interviewt einen Spieler und nervt so lange, bis er ein mehr oder minder knackiges Zitat hat.
Nach dem Spiel MSV Duisburg - Borussia Dortmund war Dortmunds Sebastian Kehl Opfer. Dreimal wurde Kehl zum spielentscheidenden Fehler seines Mannschaftskameraden Philipp Degen befragt.
Für das DSF war der junge Degen der Schuldige des Spiels, weil er Duisburgs Markus Kurth bei einer Standardsituation hat laufen lassen und ihm so den Gegentreffer ermöglichte.
Beim 3. Mal kommentierte Kehl diese Szene mit einem launigen "Dann wäre er wohl mal besser zurückgelaufen."
Schnurstracks rannte das DSF zu beider Trainer Bert van Maarwijk und konfrontierte ihn damit, dass sich Kehl massiv über Philipp Degen beschwert habe.
Diesen Sonntag durfte Lukas Podolski dran glauben. Seine Aussage "Klar habe ich vorne allein gestanden. Aber der Trainer hat so aufgestellt." wurde ebendiesem Trainer Uwe Rapolder brühwarm so aufgetischt: "Podolski hat sich über mangelnde Unterstützung durch seine Mitspieler beklagt."
Früher, in der gerechten Welt der Schulhöfe, Straßen und Bolzplätze, nannten wir solche Leute "blöde Petzen". Gerieten die an den falschen, gab es das berühmte "Haumichblau". Heute sind wir erwachsen und zivilisiert, aber für das DSF könnte vielleicht mal jemand eine Ausnahme machen. Wär ja auch eine Riesenstory für die Jungs vom Deutschen Sportfernsehen.