Dienstag, 6. September 2005

FC goes Pascha!

So allmählich ergibt sich ein Bild. Erst Rapolders fucking Muschi, dann Christine Westermann und der Geißbock, anschließend auch noch Poldi und der funnyfrisch-Rock. Was zu diesem kleinen Puzzle noch fehlte, ist die Einladung zur Fan-Fete des Fan-Projekts. Die Jungs feiern nach dem Schalke-Spiel ihre Party allen Ernstes im Pascha. Wer nicht weiß, was das Pascha ist, kann man auf deren Website gucken. Den Link darf ich hier nicht setzen, der ist erst ab 18. Es ist aber nicht schwer den rauszufinden. Womit dann wohl endgültig bewiesen wäre, dass der 1.FC Köln der aufregendste Verein der Welt ist.

Kleine Jungs sind Drecksäcke

Dass ich diesen Sonntag mit meinen Neffen auf dem Bauernhof war, erzählte ich ja schon. Unerwähnt blieb, dass der Anlass ein sehr lustiges Bauernfest war (mit "Kuhfladenlotterie" - was das ist, dürft Ihr Euch selber ausmalen) und das das Ganze in der Nähe von Aachen stattfand. Unter den paartausend Zuschauern war auch Aachens ehemaliger Stürmer Kai Michalke, der vor der Saison zum MSV Duisburg gewechselt ist, angeblich weil er erste Liga spielen will. Dass er das nicht kann, steht auf einem anderen Blatt.
Mein 8jähriger Neffe nahm die Anwesenheit Michalkes auf diesem Bauernhof jedenfalls zum Anlaß, einen kleinen Umweg einzuschlagen, der ihn direkt an dem Spieler vorbeiführte, und laut und vernehmlich (für so ziemlich jeden, der drumherum stand) "Verräter" zu zischen.
Gut, auch wir haben auf der Südtribüne den ehemaligen FC-Spieler Bruno Labbadia so lange ausgepfiffen und beschimpft, bis er die Nerven verloren hat, zurückschimpfte (dummerweise mit dem Schiedsrichter, nicht mit uns) und vom Platz flog.
Wir auf der Südtribüne interessieren uns allerdings für Fußball. Mein 8jähriger Neffe nicht. Vielleicht wollte er das verletzte Gerechtigkeitsempfinden seiner Brüder rächen, die Alemannia-Fans sind. Vielleicht wollte er aber auch einfach mal jemanden beleidigen.

Virtuelle Titel

Liest man die Bewertungen des sonntäglichen Wahlduells ist das Ergebnis eindeutig.
Je nachdem, wen man fragt.
Gerhard Schröder hat das Duell klar für sich entscheiden können, sagt die eine Seite. Angela Merkel ist deutliche Gewinnerin des Abends, sagen die anderen.
Wie so oft bringt ein Blick aus der Perspektive des Fußballs Klarheit. Jeder hat vorher mit einem klaren Sieg Schröders gerechnet. Dafür hat sich Angela Merkel wacker geschlagen. Sieht man davon ab, dass sie offenbar nicht alle Tassen im Schrank haben kann. Immerhin hat sie mit vier Töchtern ihres Finanzexperten Paul Kirchhoff reden können, wo der nur zwei hat.
Aber gerechterweise muss man dann auch erwähnen, dass Gerhard Schröder eher wie jemand auftrat, der ein Fazit seiner Arbeit zieht. Über seine Zukunftspläne hat er sich nicht geäußert.
Statt des erwarteten 6:0 gab es also ein knappes 2:1. Aber auch das würde mancher als Ergebnis des Abends nicht so hinnehmen. Politik ist unbefriedigend. Im Fußball klären sich die Dinge eindeutig. Beim Schlusspfiff ist klar, wie es ausgegangen ist, am Ende des Jahres, wenn jeder gegen jeden gespielt hat, gibt es einen Meister und drei Absteiger. Jeder weiß das. Außer auf Schalke. Da glauben sie noch immer, derjenige, der die Bayern schlägt, wird Meister. Da sie das eine öfters schaffen, das andere aber nicht, erfinden sie virtuelle Titel wie den Meister der Herzen (für hübschen Prinzeschen-Fußball?) oder den Ruhrpottmeister. Vielleicht sollte Schalkes Manager Rudi Assauer in die Politik gehen?
Wenn jetzt jemand einwirft, dass am Abend des 18. Septembers Klarheit über Sieg oder Niederlage im Wahlkampf herrschen würde, dem empfehle ich an diesem Abend aufmerksam den Stellungnahmen der Parteien zuzuhören.

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