Christian Springer
Auf dem Bolzplatz gegenüber spielen die Pänz (Kinder) Fußball. Einer von ihnen im Christian Springer-Trikot mit der Nummer 15. Erstaunlich, ist Springer auf der Südtribüne doch eher wenig beliebt. In meinem alten Block (nicht Blog) hatte ich einen Sitznachbarn, der jedesmal einen Schreikrampf bekommen hat, sobald Springer den Ball hatte. Der Kölner Stadt-Anzeiger hingegen bezeichnet ihn als Musterprofi und seitdem er bei uns spielt, hat er unter jedem Trainer einen Stammplatz auf der linken Seite gehabt. Gelobt wird seine Spielintelligenz. Tatsächlich ist er einer der Spieler, die ein Spielsystem im Training antizipieren können. Es auf dem Platz umzusetzen ist manchmal eine andere Sache. Springer ist kein sehr schneller Spieler, meist braucht er seine Zeit, um den richtigen Paß zu spielen. Das macht ihn für den Gegner berechenbar. Eine gewisse Lässigkeit bis Schlampigkeit im Paßspiel verschlimmert die Sache. Beides zusammen sorgt dafür, dass er für die emotional mitleidenden Zuschauer auf der Südtribüne oftmals ein rotes Tuch ist. Und es ist in Köln ja (leider) nicht so, dass ein Spieler schon deshalb geliebt wird, weil er den Geißbock auf der Brust trägt.
Suedtribuene - 10. Aug, 16:31