Der Diss war eigentlich schon fertig:
Gepflegte Vorurteile, tumbes Halbwissen, in Stein gemeißelte Klischees, dazu die Vermischung von Personengruppen und Problemen, die nicht wirklich zusammengehören - fertig ist das rechtsradikale Gedankengut. Oder eben
die taz.
Schade eigentlich.
Aber dann kommt die Jutetasche unter den deutschen Tageszeitungen mit einem streckenweise klugen
Interview mit dem Psychologen Clifford Stott daher, der einmal darauf hinweist, dass Gewalt im Stadion nicht selten von der Polizei selber ausgelöst wird.
Natürlich könnte man jetzt einwenden, dass auch damit nur ein beliebtes Feindbild bedient wird - gestern Nazis, heute Polizisten.
Der Haken an Stotts Aussagen ist aber ein anderer. Er lobt das Fanprojekt von Borussia Mönchengladbach, dessen Anhang gerne einmal die Busse der Gästefans mit Leuchtmunition angreift.
Einfach mal ein nettes Fanprojekt aufzubauen, löst das Problem also auch nicht. Faierweise sei gesagt, dass auch der 1. FC Köln davon ein trauriges Liedchen singen kann.
Die Dinge, selbst wenn sie sich einfach darstellen (lassen), sind eben doch komplizierter.